Geschichte

100 Jahre Volkshochschule – 100 Jahre Bildung für alle!

2019 blicken die Volkshochschulen auf eine 100-jährige Tradition vielfältiger Bildungsangebote für alle Menschen zurück. 1919 war es in Preußen und anderen Teilen Deutschlands zu einem Gründungsboom von Volkshochschulen gekommen, unter denen sich auch 12 der heute 20 Volkshochschulen im Land Brandenburg befanden.

 

  • Die Aufnahme der Volkshochschulen in die Weimarer Verfassung erfolgte in einer Zeit gesellschaftlicher Zerrissenheit. Damals wie heute trägt Erwachsenenbildung maßgeblich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Integration bei.

  • Der demokratische Aufbruch nach dem Ersten Weltkrieg verlangte nach einem höheren Allgemeinbildungsstand der breiten Bevölkerung. Damals wie heute leistet die Weiterbildung einen wichtigen Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit und Teilhabe.

 

Historische Entwicklungsabschnitte

1919-1933:

Seit dem 19. Jahrhundert entwickeln sich u.a. mit Bildungsvereinen und Reformpädagogik die Wurzeln der Volkshochschulen (vhs). Im Umbruch 1919 erlässt Preußen ein Gesetz zur staatlichen Förderung von vhs. Die Erwachsenen-bildung erhält Verfassungsrang:
„Das Volksbildungswesen, einschließlich der Volkshochschulen, soll von Reich, Ländern und Gemeinden gefördert werden.“ 1919 entstehen hunderte vhs, 12 im heutigen Land Brandenburg.

1933-1945:

Die Nationalsozialisten entfernen aus politischen oder rassenideologischen Gründen viele Demokraten aus ihren Ämtern. Zahlreiche Einrichtungen werden in „Deutsche Heimatschule“ umbenannt und systemtreu geführt. Wenige vhs arbeiten noch bis 1938 in der Tradition jüdischer Lehrhäuser, andere werden geschlossen.

1945-1990:

Die vhs im heutigen Land Brandenburg tragen während der DDR-Zeit als Teil des „einheitlichen sozialistischen Bildungssystems“ vor allem zum Nachholen von Schulabschlüssen und zur beruflichen Entwicklung bei. Daneben prägen sprachliche und kulturell-künstlerische Angebote das Profil. Gelegentlich bieten sich Nischen für kritischen Disput.

1990-2018:

Nach der Wiedervereinigung sammeln sich 20 vhs mit 40 Standorten unter dem Dach des Landesverbands Brandenburg und damit auch des Deutschen Volkshochschul-Verbands. Die vhs stehen für Lebenslanges Lernen, Programmvielfalt sowie breite Teilhabe. Engagiert nehmen sie Herausforderungen wie die Grundbildung, Integration und Digitalisierung an und tragen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.

 

 

 

Erlebnis Volkshochschule: Bildung für alle in öffentlicher Verantwortung

Die Weiterbildung in Volkshochschulen ist mit ihrem Bildungsangebot für alle Menschen Bestandteil der Daseinsvorsorge. Deshalb ist sie kommunal fest verankert und wird durch die Länder gefördert. Seit den Gründerjahren zeichnet sich die Weiterbildung in vhs aus durch:

 

  • die Freiheit der Lehre,

  • die Freiwilligkeit der Teilnahme,

  • die Programm-Vielfalt und

  • die Freiberuflichkeit der Lehrkräfte.

Volkshochschulen sind überall vor Ort die erste Adresse in Sachen Weiterbildung – da, wo sich Menschen begegnen, um miteinander und voneinander zu lernen. Mit ihrer Palette von Veranstaltungen zur kulturellen und sprachlichen Bildung, zur gesellschaftlichen und Umweltbildung, zur Allgemeinbildung, zur beruflichen sowie zur gesundheitsfördernden Bildung bieten sie eine einzigartige Vielfalt.

Entwicklung des Brandenburgischen Volkshochschulverbands seit 1990

 

1990er Jahre:

Etablierung neuer Arbeitsstrukturen und fachbereichsbezogene inhaltliche Ausrichtung

Unterstützungsstrukturen für die vhs (Geschäftsstelle)

Ab ca. 2002:

Stabilisierung und Professionalisierung trotz fortgesetztem Stellenabbau in den vhs
Verankerung der Grundbildung als Arbeitsschwerpunkt

Ab 2010:

Erfolgreiche Lobbyarbeit und Erhöhung der Landesförderung

Großprojekte zur Grundbildung, Integration, Digitalisierung, Integration durch Spracherwerb

2019: 100 Jahre vhs und „Lange Nacht“

 

 

Präsentation "30 Jahre Brandenburgischer Volkshochschulverband e.V." (37. MV am 18.9.2020)

Verbandsdokumente:

- Protokoll der Gründerversammlung vom 19.4.1990

- Gründungsurkunde vom 16.5. 1990

 

 

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